banner

Nachricht

Mar 07, 2023

Testbericht zum Anycubic Kobra 2 3D-Drucker: Die perfekte erste Schicht dank LeviQ 2.0

Die Kobra-Serie von Anycubic besteht aus mehreren 3D-Druckern unterschiedlicher Größe, die alle auf dem Prusa/Mendel-Prinzip basieren. Letztes Jahr haben wir bereits den Anycubic Cobra und den Anycubic Kobra Max getestet. Dieses Jahr bekommt die Familie mit dem Anycubic Kobra 2 ein neues Mitglied, das es deutlich besser machen soll. Mit vielen kleinen Verbesserungen ist es dem Hersteller gelungen, deutliche Verbesserungen zu erzielen. Das Bewegungssystem wurde in allen drei Achsen verbessert, außerdem hat Anycubic den Druckkopf komplett überarbeitet. Der veraltete USB-Anschluss wurde durch einen modernen Typ-C ersetzt. Ein neuer Sensor hilft dabei, bei der automatischen Gitterbettnivellierung genauere Ergebnisse ohne Nachjustierung zu erzielen.

Ein großer Teil der Spezifikationen des Anycubic Kobra 2 wurde direkt vom Vorgänger übernommen, sodass die meisten Änderungen am Gerät aus unserem Datenblatt nicht ersichtlich sind. Auf dem Mainboard hat eine Typ-C-Buchse die USB-B-Buchse ersetzt. Die X- und Y-Achsen laufen nicht mehr auf Delrin-Rollen, sondern auf Kugellagern. Die Z-Achse ist nun beidseitig angetrieben und federgelagert. Die beiden auffälligsten Änderungen am 3D-Drucker sind wohl der neue Druckkopf und der vom Anycubic Kobra Max übernommene Filamentrollenhalter. Letzteres erhöht leider auch den Platzbedarf des 3D-Druckers drastisch. Ganze 30 cm mehr Breite müssen für den Einsatz der neuen Kobra 2 eingeplant werden.

Die Basis und der Torbogen des 3D-Druckers bestehen weiterhin aus V-Nut-Aluminiumprofilen. Auch die obere Querstrebe besteht weiterhin aus Kunststoff. Das Bauteil wurde offenbar direkt von der Cobra übernommen. Die Befestigungsmuttern für den alten Rollenhalter sind hier noch vorhanden. Neben dem deutlich veränderten Druckkopf ist uns beim Auspacken die erste große Neuerung auf der Rückseite des Druckbetts aufgefallen. Hier gibt es nun einen Sensor, mit dem sich der Düsenabstand genau bestimmen lässt. Eine Neukalibrierung während der automatischen Gitterbettnivellierung gehört somit nahezu der Vergangenheit an. Schnell ins Auge fallen auch die neuen silbernen Stahlachsen, auf denen Druckkopf und Druckbett mit entsprechenden SG15-Kugellagern laufen. Diese Änderung ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist das neue Design deutlich abriebfester und soll leichter laufen. Andererseits müssen die silbernen Stahlachsen jedoch deutlich häufiger gereinigt werden und sollten stets gut geschmiert sein. Zu diesem Zweck empfiehlt sich ein entsprechendes feinmechanisches Öl. Für die Z-Achse werden weiterhin Delrin-V-Rollen verwendet. Allerdings wird er nun beidseitig angetrieben und verfügt über die gleiche Mechanik wie der Kobra Max. Die T8-Muttern sind hier federbelastet und können so Fertigungsungenauigkeiten ausgleichen.

Top 10 LaptopsMultimedia, Budget Multimedia, Gaming, Budget Gaming, Lightweight Gaming, Business, Budget Office, Workstation, Subnotebooks, Ultrabooks, Chromebooks

unter 300 USD/Euro, unter 500 USD/Euro, 1.000 USD/Euro, für Universitätsstudenten, Beste Displays

Top 10 SmartphonesSmartphones, Phablets, ≤6-Zoll, Kamera-Smartphones

Das Design des 3D-Druckers bleibt somit stabil und größtenteils eckig. Eine Ausnahme bildete in unserem Fall die Montagehalterung des Nema 17 Schrittmotors auf der Rückseite des 3D-Druckers. Dieser war bei unserem Testgerät leicht verbogen. Dadurch konnte der Antriebsriemen der Y-Achse nicht richtig gespannt werden und rutschte ständig gegen den Anschlag des Antriebsrads. Der Fehler, der auch ein kleiner Transportschaden sein könnte, konnte behoben werden. Dazu haben wir den Gurt komplett entspannt und anschließend die Winkel wieder auf 90° gebogen.

Auch am Kabelmanagement von Cobra hat sich leider nichts Wesentliches geändert. Allerdings verschlimmert sich die Situation nun durch den neuen Filamentrollenhalter. Egal wie man es montiert, der Kabelbaum zum Extruder schleift immer am Filament, an der Filamentrolle oder direkt an der Halterung. Insgesamt kommt es hier zu häufig zu Kontakt der beiden beweglichen Kabelstränge mit feststehenden Bauteilen.

Zu sehen ist hier das Trigroilla Pro Board in der Version B. Es ist eine Eigenentwicklung von Anycubic und bietet aufgrund vieler proprietärer Anschlüsse leider nur wenige Upgrade-Möglichkeiten. Die eigentliche Neuerung ist hier ein USB-C-Anschluss.

Als Mikrocontroller auf der Platine kommt ein HDSC hc32f460 zum Einsatz. Der 32-Bit-Chip mit Cortex-M4-Kern läuft mit 200 MHz. Somit verfügt Anycubic Kobra 2 über ausreichend Rechenleistung.

Enttäuschenderweise müssen wir feststellen, dass Anycubic immer noch nicht alle Kabelenden mit Kabelschuhen ausstattet. Zwei der Stränge sind noch verzinnt. Mit der Zeit kann das Lot fließen und so die elektrische Verbindung schwächen.

Für den Versand wird der 3D-Drucker in vier Baugruppen zerlegt. Der vollständige Zusammenbau ist nicht sehr schwierig: Insgesamt müssen elf Schrauben eingeschraubt werden. Die nötigen Inbusschlüssel und weiteres Werkzeug stellt Anycubic zur Verfügung. Abschließend haben wir anhand des AnchorMake M5 gesehen, wie einfach der Zusammenbau eines 3D-Druckers sein kann, wenn der Hersteller die Verpackung als Montagehilfe zur Verfügung stellt. Das ist bei Anycubic nicht der Fall. Hier ist insbesondere die Montage des Torbogens etwas knifflig. Die langen Schrauben müssen irgendwie von unten eingeschraubt werden. Dazu kann der Standfuß gekippt oder über die Tischkante gestellt werden. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass auf der linken Seite des Druckers ein Kabelbaum das Loch für eine Schraube teilweise verdeckt. Sobald das Blatt montiert ist, werden Sieb und Druckkopf an den entsprechenden Stellen befestigt. Alle Kabel sind beschriftet, sodass die Zuordnung zu den entsprechenden Buchsen kein Problem darstellt. Der komplette Aufbau hat bei uns ca. 20 Minuten gedauert.

Nach der Montage kann der Anycubic Kobra 2 sofort in Betrieb genommen werden. Auf der SD-Karte befinden sich bereits vier druckfertige Dateien. Auf der SD-Karte befindet sich außerdem eine Kopie von Prusa Slicer 2.5 und eine entsprechende Konfigurationsdatei. Vor dem ersten Druck sollte jedoch das Bettnivellierungsprogramm ausgeführt werden. Mittels Induktionssensor und Düsensensor ermittelt der Kobra 2 völlig selbstständig den Abstand zwischen Düse und Druckbett über die gesamte Fläche. Eine manuelle Anpassung des 220 x 220 mm großen Druckbereichs ist weder notwendig noch möglich.

Wir haben uns entschieden, zunächst eine klassische 3D-Bank direkt aus den mitgelieferten Dateien zu drucken. Die Unterseite des fertigen Objekts zeigt hier, dass die Ergebnisse der automatischen Nivellierung nicht ganz perfekt waren. Vor dem nächsten Druck haben wir im Menü von Kobra 2 den Düsenabstand um 0,05 mm reduziert.

Wie die meisten 3D-Drucker von Anycubic wird der Kobra 2 über einen Touchscreen gesteuert. Die Benutzeroberfläche ist im Auslieferungszustand englisch und kann auf Chinesisch umgestellt werden. Der 3D-Drucker unterstützt keine anderen Sprachen. Vom Startbildschirm aus sind vier klar strukturierte Untermenüs erreichbar. Auf gespeicherte GCodes, Temperatur, Druckgeschwindigkeit, Lüftersteuerung und Netzbettnivellierung kann über den Startbildschirm zugegriffen werden. Wer mehr Informationen oder Steuerungsmöglichkeiten möchte, kommt an Programmen wie Pronterface und der seriellen Verbindung über USB nicht vorbei.

Um eine 3D-Datei in den GCode umzuwandeln, den der 3D-Drucker versteht, ist ein entsprechendes Programm notwendig. Bisher lieferte Anycubic den Slicer Ultimaker Cura mit entsprechenden Konfigurationsdateien aus. Allerdings enthält die SD-Karte des Kobra 2 eine Installationsdatei für Prusa Slicer zusammen mit einer Konfigurationsdatei. Wer mit dem Programm nicht vertraut ist, muss vermutlich eine eigene Konfigurationsdatei für Cura erstellen. Allerdings steht Prusa Slicer Ultimaker Cura in nichts nach und kann auch mit der gleichen Arachne Slice Engine aufwarten. Warum Anycubic es nicht standardmäßig in der Konfigurationsdatei aktiviert hat, ist uns ein Rätsel, da Arachne eine viel bessere Druckqualität und kürzere Druckzeiten bietet. Auch die Geschwindigkeiten gibt Anycubic eher zurückhaltend an, wenn man bedenkt, dass der Hersteller für den 3D-Drucker eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 250 mm/s anpreist.

Mit dem Werbeversprechen von 250 mm/s weckt Anycubic hohe Erwartungen. Im Praxistest scheinen 150 mm/s realistischer. Während die leistungsstarke Kombination aus Extruder und Hotend genug Kunststoff fördern kann, um sogar mehr als 250 mm/s zu erreichen, ist es das Bewegungssystem, das hier die Geschwindigkeit begrenzt. Selbst bei den von Anycubic empfohlenen 150 mm/s zeigen die Druckergebnisse deutliche Anzeichen einer zu hohen Geschwindigkeit. Zudem sehen die Einstellungen der Cobra 2 tatsächlich relativ geringe Beschleunigungen von 2.500 mm/s vor. Um bei diesem Beschleunigungswert 250 mm/s zu erreichen, müssten gerade Linien mit einer Länge von mindestens 50 mm vorhanden sein. Dennoch produziert der 3D-Drucker Objekte von mehr als akzeptabler Qualität.

Auch das Druckbett des Anycubic Kobra 2 besteht aus einem mehrschichtigen Aufbau. Als Basis dient hier eine ca. 2 mm dicke Aluminiumplatte. Dieser wird von der Unterseite erwärmt. Auf der Oberseite ist nahezu vollflächig eine Magnetfolie aufgeklebt. Darauf wird die magnetische Druckplatte aus PEI-beschichtetem Federstahl aufgebracht. Die PEI-Beschichtung ist stark aufgeraut und sorgt für eine gute Haftung. Voraussetzung ist jedoch, dass die Oberfläche sauber und fettfrei ist und über die Glasübergangstemperatur des Filaments erhitzt wurde. Da PEI sehr chemikalienbeständig ist, kann zur Reinigung auch Natronlauge, Aceton oder Alkohol verwendet werden. Das Druckbett ist auf der Unterseite nicht isoliert. Dies lässt sich mit geringem Aufwand nachrüsten; Ohne Isolierung verbraucht der 3D-Drucker mehr Strom und das Druckbett weist mehr Temperaturunterschiede auf. Das Wärmebild zeigt Temperaturen zwischen 53,6 °C und 58,4 °C bei einer Zieltemperatur von 60 °C auf dem Testgerät. Bei einer Raumtemperatur von 22,6 °C erwärmt sich der Kabelstrang zum Druckbett auf bis zu 34,6 °C. Die geringe Erwärmung zeugt von einem gut gewählten Kabelquerschnitt zum Druckbett. Das Kabel muss bis zu 400 Watt übertragen. Die Betriebstemperatur von 60 °C für den Druck von PLA wird somit innerhalb von etwa 100 Sekunden erreicht. Maximal kann das Druckbett auf bis zu 110 °C erhitzt werden. Dies dauert mehr als 5 Minuten.

In der Praxis des 3D-Drucks entscheidet oft vor allem eine gute erste Schicht über Erfolg oder Misserfolg eines 3D-Drucks. Mit LeviQ 2.0 geht der Anycubic Kobra 2 dem Benutzer einen weiteren Schritt davon, den 3D-Drucker optimal einzurichten. Wie wir im Test festgestellt haben, muss auch dieser Prozess zunächst vom Benutzer eingerichtet werden, allerdings ist es hier nur ein einziger Schritt, der für ein perfektes Ergebnis sorgt. Nach dem Einrichten des 3D-Druckers ist es wichtig, die Position des Sensors in der Firmware richtig einzustellen. Trifft die Filamentdüse genau in der Mitte auf den Sensor, sind die Ergebnisse von LeviQ 2.0 nahezu perfekt. Darauf haben wir zu Beginn nicht geachtet, was dazu führte, dass der Düsenabstand zum Druckbett beim ersten 3DBenchy zu groß und beim Notebookcheck FDM-Test zu klein war. Erst gegen Ende des Testzeitraums wurde uns dieser Fehler bekannt.

LeviQ 2.0 vermisst das Druckbett mit einem induktiven Näherungssensor an 25 Punkten. Anschließend wird die Düse am Extruder aufgeheizt, am Silikonpad gereinigt und ebenfalls vermessen. Der Endnutzer muss den Vorgang lediglich über das Menü auf dem Touchscreen starten, den Rest erledigt der Anycubic Kobra 2 selbstständig. Der Vorgang dauert etwa fünf Minuten.

Die wohl auffälligsten Änderungen am neuen Cobra 2 sind das Hotend, der Extruder und das gesamte Design des Druckkopfes. Der Extruder sitzt direkt über dem Hotend, es handelt sich also immer noch um einen Extruder mit Direktantrieb. Aber keine Komponente bleibt gleich. Der Heizblock und die Matrize sind jetzt im Volcano-Format. Von beiden Seiten wird das Filament im Extruder durch einen NEMA 17 Schrittmotor angetrieben. Dieser wird so montiert, dass sein Schwerpunkt etwa über der X-Achse des Druckers liegt. Dadurch ist der gesamte Druckkopf im Vergleich zum Vorgänger deutlich besser ausbalanciert. Das Volcano-Hotend wird mit bis zu 60 Watt beheizt. Dadurch ist er innerhalb weniger Sekunden auf Betriebstemperatur und kann diese auch bei hohen Durchflussraten halten.

Ein 4,8-Watt-Lüfter sorgt dafür, dass das frisch gedruckte Filament schnell abkühlt. Anycubic hat ihm eine Düse aus dem 3D-Drucker vorgeschaltet, die den Luftstrom ziemlich genau an der 0,4-mm-Filamentdüse vorbeiführt.

Bei realen Druckgeschwindigkeitstests lieferte der Extruder zuverlässig eine Durchflussrate von mehr als 24 mm³/s, womit er ideal für Druckgeschwindigkeiten über 250 mm/s geeignet wäre. Leider kann das Bewegungssystem bei diesen hohen Geschwindigkeiten nicht mithalten. Trotz sauberer, frisch geschmierter Achsen kommt es bei Druckgeschwindigkeiten über 240 mm/s zu erheblichen Vibrationen am Gerät. Diese waren so schwerwiegend, dass wir das Gerät mit hoher Geschwindigkeit bewegen konnten. Diese waren so gravierend, dass wir uns gezwungen sahen, den Praxistest der Druckgeschwindigkeit hier abzubrechen.

Ein kleiner Kritikpunkt am Hotend ist der PTFE-Inliner. Der Kunststoff, der nicht über 270 °C erhitzt werden sollte, gelangt auch in die Heizzone von Cobra 2.

Auf den ersten Blick sieht das, was der Anycubic Kobra 2 herstellt, gut aus. Wir haben unsere Testdatei mit dem Prusa-Slicer bearbeiten lassen. An den von Anycubic vorgeschlagenen Einstellungen haben wir lediglich eine Kleinigkeit geändert. Der Perimetergenerator wurde auf Arachne geändert.

Wenig Stringing, gute Überhänge bis 70°, geringe Fertigungstoleranzen und vor allem ein wiederholbar gutes Druckbild sind im Ergebnis zu sehen. Die beiden Teile, die sich nach dem Drucken bewegen lassen sollten, lösten sich hier äußerst leicht vom Rest des Objekts. Auch hier liegen die Probleme des 3D-Druckers eindeutig nicht beim Extruder. Wahrscheinlich sind die Werte für Beschleunigung und Ruck vom Hersteller zu hoch eingestellt. Dies ist vor allem an den Rändern zu erkennen. Einerseits sehen wir an mehreren Stellen sogenannte Geisterbilder aufgrund von Vibrationen, die nach Richtungsänderungen auftreten. Allerdings wird die übertriebene Beschleunigung an den Rändern deutlicher. Dabei schießt der Druckkopf fast immer über das Ziel hinaus. Dadurch entstehen Ausbeulungen. An diesen Stellen werden die Fertigungstoleranzen des FDM-Drucks deutlich überschritten.

Die gleichen Stärken und Schwächen, die wir mit unserer Testdatei ermitteln konnten, zeigen sich auch in der Praxis über alle Tests hinweg. Dem Anycubic Cobra 2 fehlt ein wenig Feinschliff. Diese Einstellungen können vom Benutzer vorgenommen werden oder Sie können auf das erste Firmware-Update von Anycubic warten. Erfahrungsgemäß setzt der Hersteller solche Anpassungen schnell um und stellt entsprechende Updates bereit.

Wie immer haben wir versucht, mit diesem Drucker alle möglichen Temperaturfehler auszulösen. Der Anycubic Kobra 2 reagierte zuverlässig auf alle Szenarien. Unabhängig davon, ob ein Temperatursensor abgeklemmt oder kurzgeschlossen war oder zu stark von den erwarteten Werten abwich, schaltete der 3D-Drucker konsequent alle Heizelemente ab. Dies ist ein wesentliches Sicherheitsmerkmal, das Schäden am 3D-Drucker und im schlimmsten Fall Brände verhindern kann. Dass der Anycubic Kobra 2 bei Temperaturabweichungen keinen akustischen Alarm auslöst, ist vielleicht der einzige Kritikpunkt. Es wird nur eine Fehlermeldung angezeigt.

Wie wir auch beim AnkerMake M5 bemängelt haben, sollte die maximale Temperatur von Hotends mit PTFE-Inliner 250 °C nicht überschreiten. Beim Anycubic Kobra 2 sind bis zu 260 °C einstellbar. PTFE, besser bekannt unter dem Markennamen Teflon, kann bei einer Temperatur über 260 °C giftige Dämpfe ausgasen.

Zur Sicherheit trägt auch der nun durchgehende Schutzleiter bei. Alle Metallteile des Kobra 2 sind mit dem Schutzleiter verbunden. Hierzu hat Anycubic teilweise zusätzliche Kabel durch den Kabelbaum bis zum Extruder gezogen.

Beim Schutz vor Einklemmungen an beweglichen Bauteilen fehlt uns jedoch ein Schritt. Das Antriebsrad der Y-Achse könnte hier mit einer Abdeckung versehen werden, um die Sicherheit des 3D-Druckers weiter zu erhöhen. Grundsätzlich sollte man aber auch bedenken, dass es bei der offenen Bauweise des Anycubic Kobra 2 auch viele weitere Gefahrenquellen gibt. So sind beispielsweise eingelegte und bewegliche Bauteile immer gut zugänglich. Auch die möglicherweise gesundheitsschädlichen Dämpfe von erhitztem Kunststoff können sich im Raum verteilen.

Bis zu 59 dB(A) wurden mit dem Voltcraft SL10 Schallpegelmesser in einem Meter Abstand vom 3D-Drucker im Betrieb gemessen. Zusammen mit den starken Vibrationen bei maximaler Geschwindigkeit des Druckers steigt dieser Wert auf bis zu 72 dB(A). Der Objektlüfter im Druckkopf trägt wesentlich zum normalen Betriebsgeräusch bei. Um das Betriebsgeräusch zu reduzieren, kann der Lüfter in bestimmten Situationen gedrosselt oder ganz abgeschaltet werden. Prusa Slicer ist in der Lage, den Lüfter je nach Situation zu steuern. Dadurch ist es möglich, die minimale Lüftergeschwindigkeit von 100 % auf einen niedrigeren Wert zu reduzieren. Dadurch wird der Drucker nicht nur leiser, sondern auch der Stromverbrauch gesenkt. Ein großer Teil der beim 3D-Druck benötigten Energie wird für das Auf- und Nachheizen des Druckbetts verwendet. Je weniger Luft über dem Druckbett zirkuliert, desto geringer ist der Energieverbrauch. Durch die offene Bauweise werden zudem Gerüche und Dämpfe der geschmolzenen Kunststoffe im gesamten Raum verteilt. Je nachdem, welche Kunststoffe mit dem 3D-Drucker verarbeitet werden, können die Dämpfe unangenehm riechen oder sogar gesundheitsschädlich sein.

Beim Anycubic Kobra 2 muss man mit einem Stromverbrauch von bis zu 430 Watt rechnen. Während der kurzen Aufheizphase des 3D-Druckers ermittelt der Voltcraft SEM6000 einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 380 Watt. Beim Drucken liegt der Energieverbrauch zwischen 140 und 160 Watt. Dadurch ist der 3D-Drucker deutlich energiehungriger als viele andere Geräte gleicher Größe. Der absolute Spitzenreiter in Sachen Energieeinsparung ist in unseren Tests nach wie vor der Artillery Genius Pro. Mit rund 75 Watt beim Drucken benötigt dieser 3D-Drucker nur die Hälfte der Leistung des Kobra 2.

Aus den stark streuenden Messergebnissen lässt sich auch ableiten, dass die in der Firmware hinterlegten PID-Werte vermutlich etwas von der Realität abweichen. Durch eine PID-Abstimmung könnten stabilere Temperaturen und bestenfalls ein etwas geringerer Stromverbrauch erreicht werden. Bei einer guten PID-Abstimmung wird nur so viel Energie zugeführt, wie zur Aufrechterhaltung der eingestellten Temperatur erforderlich ist.

Ein komplett neuer Druckkopf, neue Führungsschienen auf der bequem zu bedienen. Ein Nachjustieren der Bettnivellierung ist nicht mehr notwendig. Für Einsteiger dürfte das eine interessante Neuerung sein, denn ein 3D-Druck steht und fällt mit einer guten ersten Druckschicht. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Testberichts sind es noch einige Tage bis zur Markteinführung des Kobra 2. Anycubic soll diese nutzen, um die letzten Feineinstellungen zu verbessern. Dann könnte die Cobra 2 zum Preis-Leistungs-Tipp werden. Mit rund 300 Euro ist der 3D-Drucker erschwinglich.

Allerdings fallen die gleichen Kritikpunkte, die wir bisher bei allen Kobra 3D-Druckern gesehen haben, negativ auf. Nur mittelmäßiges Kabelmanagement, verzinnte Kabel und nur wenige Bedienmöglichkeiten über den Touchscreen. Beim Kobra 2 hat sich in Kombination mit dem neuen Filamentrollenhalter der Eindruck eines schlechten Kabelmanagements verstärkt.

Im Vergleich zum Vorgängermodell hat Anycubic beim Kobra 2 Detailverbesserungen vorgenommen, die jedoch große Auswirkungen auf die Benutzerfreundlichkeit des 3D-Druckers haben. Längere Wartungsintervalle und eine schnellere Einrichtung, auch für 3D-Druck-Neulinge, sind zu erwarten.

Insbesondere im Hinblick auf die Wartung dürfte der neue 3D-Drucker von Anycubic deutlich weniger Aufwand erfordern als seine Vorgänger. Anstelle von schnell verschleißenden Delrin-Rollen sind SG15-Kugellager in Kombination mit silbernen Stahlachsen viel einfacher zu reinigen und langlebiger. Solange die Achsen regelmäßig entstaubt und geölt werden, sollte der Wartungsaufwand minimal sein. Der Umstieg von Ultimaker Cura auf Prusa Slicer ist hingegen sicherlich nicht für jeden Benutzer ein einfacher Schritt. Die Ergebnisse beider Programme sind jedoch gleichwertig.

Letztendlich unterscheidet sich der 3D-Drucker kaum von Konkurrenten wie Anycubic Kobra, Artillery Genius Pro oder VoxeLab Aquila. Es sind die Details, die die 3D-Drucker voneinander unterscheiden. Mittlerweile ist das Leistungsspektrum moderner 3D-Drucker sehr ähnlich.

Der Anycubic Kobra 2 wird am 25. Mai 2023 direkt beim Hersteller erhältlich sein. Im hauseigenen Shop bietet Anycubic den 3D-Drucker für rund 300 Euro an. Beim Versand aus China können Einfuhrzölle anfallen.

fertige Schnittstelle

Prusa-Schneider

Arachne Perimeter Generator auf Prusa 3D

Anycubic PLA Grau

4x AA-Batteriebehälter

Aufbewahrungskoffer für Sechskant-Bits

3DBenchy

Blitzständer für alten Sony-Blitzschuh

FDM-Drucker-Benchmark von Notebookcheck

Sechskant-Bithalter zur Wandmontage

Das vorliegende Testexemplar wurde dem Autor vom Hersteller zum Zweck der Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt. Es erfolgte weder eine Einflussnahme Dritter auf diese Rezension, noch erhielt der Hersteller vor der Veröffentlichung eine Kopie dieser Rezension. Es bestand keine Pflicht zur Veröffentlichung dieser Rezension.

AKTIE